Schauspieler

Alle eingestellten Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern.
Alle Audio- und Videodateien sind nun von Flash- auf HTML-Player umgestellt. So sind sie auch für Smartphonenutzer problemlos zugänglich, einige von ihnen allerdings, da teilweise Jahrzehnte alt, von bescheidener Bild- und Tonqualität. Vielleicht sind sie für die eine oder den anderen trotzdem hörens- und/oder sehenswert.

Die vorhandenen Videobänder meiner Theater- und Fernsehrollen aus meinen privaten Beständen habe ich im Frühjahr 2018 gesichtet, geschnitten und eingestellt, um meinen persönlichen beruflichen Werdegang zu illustrieren. Ich bilde mir keineswegs ein, dass es sich dabei ausnahmslos um Meisterwerke handelt, sie belegen allerdings meinen Weg:
Manche Produktionen von teilweise überschaubarer künstlerischer Bedeutung, in denen ich in meinen dreißiger und vierziger (und fünfziger!) Jahren auf der Bühne, vor der Kamera und am Mikrofon stand, veranschaulichen meinen letztlich vergeblichen Kampf um einen Platz im Kreis von Kollegen, mit denen ich mich menschlich-künstlerisch verbunden fühlte, den Kampf um meinen „Durchbruch“. Trotzdem wird, so meine ich, meine persönliche künstlerische Entwicklung deutlich. Ironischerweise war es dieser „Misserfolg“, der mich zum Aufbau meines Internetportals der deutschen Lyrik führte. So war der ausgebliebene Erfolg der vorangegangenen Jahrzehnte die Voraussetzung für den unerwartet großen Erfolg, den ich anderthalb Jahrzehnte nach seinem Beginn ohne Unterstützung aus eigener Kraft mit meinem Projekt erzielt habe.

Nach erstem jugendlichen Theateranlauf absolvierte ich 1973-75 an der Pädagogischen Hochschule Köln ein Lehrerstudium. Meine schriftliche Hausarbeit für das Fach Englisch beschäftigte sich aber wieder mit Theater und zwar mit Ungunst des Schicksals, Störung der staatlichen Ordnung, Sieg der Leidenschaft über die Vernunft anhand der Dramen „Romeo und Julia“ und „Othello“. Ein kleines Werk, das völlig zu Recht nicht in die Annalen der Anglistik eingegangen ist.

Doch unwiderstehlich zog es mich wieder zurück an die Bühne. Das Angebot des „Theater Central Bonn“ kam mir da gerade recht, ich griff zu. Und begann nach Abschluss meines PH Studiums und einem Kurzgastspiel als Lehramtsanwärter 1975 erneut mit dem Theaterspielen: Curt Goetz, Goethe, Camus. Außerdem nahm ich meine Rezitationsabende auf, literarische Parodien, Briefwechsel Voltaire - Friedrich II.

Es folgte ein Zweijahresvertrag in Heilbronn. Viele schöne Rollen. Den klassischen Helden Wetter vom Strahl aus Kleists „Käthchen von Heilbronn“ durfte ich eben dort geben. Und viele Komödien.

Ein dreijähriges Engagement am Aachener Grenzlandtheater schloss sich an. Gepflegter, britisch-hintergründiger Boulevard à la Ayckbourne, kritische zeitgenössische Stücke von Autoren wie Hartmut Lange, James Saunders, Jörg Graser, Krimis und Klassiker.

Nach meinen Anfängerjahren in festen Engagements wechselte ich allmählich, nolens-volens, ins freischaffende Fach. Ich hatte, ehrlich gesagt, auch die Lust an der Stadttheaterroutine verloren, obwohl es gar nicht so viele gewesen waren. Vielleicht lag es ja auch an mir. Jedenfalls setzte ich meinen Berufsweg als Freiberufler fort und habe es trotz gelegentlicher „Engpässe“ nicht bereut...

1982, gleich im Anschluss ans Grenzlandtheater bekam ich einen Stückvertrag am Theater am Dom in Köln, wo ich Boulevard spielte, Regie Wolfgang Spier, im Anschluss wurde ich von Walter Ullrich ans Kleine Theater in Bad Godesberg verpflichtet.

Weitere Engagements u.a. im Kölner Bauturm, im Düsseldorfer Theater an der Luegalle, Auftritte als Rezitator (Parodienprogramm: Die „Vögel der deutschen Dichter“) sowie als Kabarettist (eigenes Soloprogramm gegen Verharmlosung des Atomkriegs: „Alles unter Kontrolle“) folgten. Mit der Legende Willy Millowitsch war ich 1991 einige Wochen in der Schweiz auf Tournee. Es freut mich, diesen großen Volksschauspieler bei der Arbeit kennen gelernt zu haben.